In Medellín war das Wetter noch schlechter.
Unser Zeltplatz lag ein wenig außerhalb der Stadt auf einem Berg inmitten eines Naturparks. Zwar fielen die Gewitter dort noch heftiger aus als im Talkessel von Medellín, aber so konnten wir ausführlich die spektakulärste Sehenswürdigkeit der Stadt beanspruchen: Die Seilbahn. Mit eben dieser kamen wir am schnellsten in die Stadt und wieder heraus.
In der Stadt war vor allem die Fußgängerzone sehenswert, die voller Stände und Verkäufer war. Auch die bronzenen Statuen von merkwürdig proportionierten Menschen und Tieren sollte man nicht verpassen. Da ich mir mit einem Pizzastück den Magen verdorben hatte, konnte ich den botanischen Garten nur von einer Bank aus genießen. Immerhin regnete es mal nicht und ein Leguan leistete mir Gesellschaft, während ich auf Sonja wartete. Oben an der Seilbahnstation hatten Angehörige eines Volksstammes zum Beginn der Heiligen Woche Kreuze üppig mit Blumen geschmückt.
Da der Morgen an Palmsonntag weniger neblig grau war als am Vortag, beschlossen wir, zu einem Gottesdienst zu wandern. Die Wanderung führte uns über eine matschige Mountainbike-Strecke nach Santa Elena, wo aber merkwürdigerweise noch niemand in der Kirche auf den Beginn der Messe wartete. Nachfragen ergaben, dass die Prozession zwei Kilometer weiter die Straße hinauf beginnen sollte.
Nach weiterem Wandern entdeckten wir dann auch die Autowerkstatt, an der neben einer Jesusfigur noch eine Maria und eine Maria Magdalena standen sowie viel Gemeinde, Ministranten und ein Lautsprecherwagen. Einige Minuten später kam der Pfarrer, den man leicht an seinem Collar-Basecap erkennen konnte. Rosenkranz betend prozessierten wir bei strahlendem Sonnenschein zur städtischen Sporthalle, in der schließlich die Messe gefeiert wurde.
Am Nachmittag wieder viel Regen und Gewitter. Wir beschlossen, dass wir genug vom schlechten Wetter hatten und fuhren am nächsten Morgen nach Guatapé, wo wir uns etwas mehr Sonne erhofften.
Allein das Foto von der Seilbahn lässt meine Höhenangst gerade etwas… Hui….
Der Gottesdienst scheint interessant gewesen zu sein, irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass manche (kirchliche) Feierlichkeiten im Ausland… Wie beschreibe ich das nun… Intensiver(?) gefeiert werden. Gefällt mir sehr gut :).