Von Antigua fuhren wir an den Atitlán-See. Wir waren gespannt, denn dieser See wird wird von manchen Reisenden als der schönste See der Welt bezeichnet und viele Reiseberichte schwärmen von ihm. Beim Atitlán handelt es sich um eine mit Wasser gefüllten viele km große Caldera, an deren Ränder weitere Vulkane in den Himmel ragen. Das Überqueren mit einem Boot dauert etwa eine halbe Stunde. Da die Straßen um den See relativ unsicher für Touristen sind, wird ihnen empfohlen, hauptsächlich Boot zu den vielen kleinen Döfern zu fahren.
Wir wählten das kleine San Juan als Ausgangsbasis, wo man am besten etwas von der Kultur der indigenen Bevölkerung mitbekommen soll. Dort gibt es zahlreiche Kooperativen, für die die indigenen Frauen Sachen weben, wie zum Beispiel Schals, Tischläufer und Bettdecken. Dabei stellen sie in Handarbeit selber das Garn her, das dann mit natürlichen Pflanzenfarben gefärbt wird. Ich wusste bis dahin nicht, dass man Rosmarin zum Färben von Stoff verwenden kann. Oder dass es einen Unterschied in der Farbintensität ausmacht, wenn man bestimmte färbende Blätter oder Rinden bei Voll- oder Neumond erntet.
Neben dem Bummeln durch die Läden der Kooperativen besuchte ich auch Santiago, wo ein großer Markt stattfand und wir wanderten einen netten Weg entlang des Sees durch verschiedene Dörfer. Faszinierend war dabei auch zu sehen, dass viele Ruinen von vielleicht 20Jahren alten Häusern im Wasser standen, weil der Wasserspiegel steigt.
Letztendlich waren wir am Atitlán für 5 Tage, was aber nicht unbedigt dem See geschuldet war – es ist eher ein unspektakulärer See -, sondern vielmehr der Planung unserer nächsten Etappe.
Erstmal wollen wir endlich wieder auf Wanderung gehen. Dafür haben wir uns die Gegend um das quirlige Nebaj ausgesucht.