In Lago Agrio entschieden wir uns mutig (und nachdem wir Einheimische gefragt hatten), die Anweisungen im Internet zu ignorieren und direkt zur ecuadorianisch-kolumbianischen Grenze bei San Miguel zu fahren, ohne vorher zur Polizei zu gehen, um uns dort ausstempeln zu lassen.
Für wenig Geld fuhr uns ein Camionetta zur Grenzstation, wo wir einige Minuten auf eine Grenzbeamtin warten mussten. Aber das war auch schon das einzige Hindernis. Von der Grenze bei Tulcán heißt es hingegen, dass man da derzeit wegen venezolanischer Flüchtlinge bis zu acht Stunden warten kann, bis man dran ist.
Nach einer viertel Stunde war die Einreise erledigt und ein weiteres Camionetta fuhr uns zur Brücke, an der Kolumbien anfing. Aus Ecuador kannten wir Camionettas, in die maximal fünf Personen passten. In Kolumbien lernten wir, dass da auch locker 15 (mit zwei Kindern) reingehen.
Es folgte eine eher ungemütliche, aber unterhaltsame Fahrt Richtung Mocoa. Wir „Gringos“ waren die ersten Stunden das Hauptgesprächsthema und versuchten so gut es ging, uns ins Gespräch einzubringen, was aufgrund mangelhafter Sprachkenntnisse öfter zu fröhlichem Gelächter führte.
Am Nachmittag erreichten wir einen Zeltplatz im Dschungel von Putumayo, kurz vor Mocoa. Extra für uns (wir waren die einzigen Gäste) wurde der Natur-Swimmingpool eingelassen, sodass wir uns nach zwei anstrengenden Tagen endlich wieder einmal waschen und in der tropischen Schwüle erfrischen konnten.
Vom Zeltplatz aus waren es nur wenige Meter bis zum Eingang zum Ende der Welt. Diesen dramatischen Namen (Fin del Mundo) trägt ein Wasserfall, zu dem man in ca. zwei Stunden durch Regenwald wandern kann. Bei gutem Wetter lohnte sich der Weg: Nachdem wir kriechend einen Blick über den Wasserfallrand geworfen hatten, badete ich noch ausführlich in dem Fluss, der sich über viele kleinere Wasserfälle durch den Wald schlängelte. Ein plötzlicher Regenguss spülte uns dann auch schon wieder aus dem Park heraus.
Am nächsten Tag füllten wir einige Bildungslücken aus dem Cuyabeno, indem wir eine nahegelegene Station zur Rettung von Amazonas-Tieren (C.E.A.) besuchten. Die Station war wie ein kleiner Zoo aufgebaut und einige Affen liefen frei herum, die unser Guide mit Bananen anlockte. Endlich konnte ich auch Sonja davon überzeugen, dass ich wirklich einen ca. 2 m langen Fisch im Cuyabeno gesehen hatte – von denen schwammen dort Massen herum.
So schön es dort auch war, zog es uns am nächsten Tag weiter nach San Agustín. Davon mehr im nächsten Beitrag.
Unglaubliche Landschaft, ist ja wirklich schön da schräg-unten 🙂
Habt ihr gar keine Angst, im Wasser irgendwelche Parasiten zu bekommen? Das ist doch immerhin echt Wildnis-Wildnis, so mit Getier, das unter der Haut nistet und Eier legt und so. Oder ist das echt ungefährlich? ô.o
Ein Amazonas-Tiere-Streichelzoo, das ist doch mal ein super Geschäftsmodell auch für hier! Gibt bestimmt viele Tierschutz-Stiftungen, denen man Geld rausleiern kann, weil man Artenschutz betreibt, und Eintritt kann man auch ne Menge nehmen. Und das Personal? – Ist doch jeder Tierpfleger glücklich, statt Giraffen und Eisbären mal wirklich was besonderes zu füttern. Also reicht Mindestlohn 😀
Ich empfehle Anacondas für den Streichelzoo. Die sind nicht giftig und dünsten laut unserem Guide was aus, was müde macht – ideal für hyperaktive Kinder! Man sollte nur rechtzeitig sein Kind wieder aus dem Gehege holen, bevor man die Schlange nicht mehr abgewickelt bekommt. 🙂
Na ihr zwei Wanderer :D,
diese Etappe klingt wieder sehr schön und auch wenn die Kommunikation etwas hapert, so habt ihr doch in jedem Fall Spaß, so soll das sein!
Nun bin ich aber neugierig, was das wohl für Fische waren…?
Lieben Gruß (bin jetzt aus dem KKH raus)
Conny
Ich glaube, das müssten diese hier gewesen sein.