Nach dem Amazonas ging es für uns weiter mit dem Nachtbus mit Umsteigen in Quito nach Otavalo, da dort an Samstagen Markttag ist.
Ziemlich geschafft, da unter anderem während der Nachtfahrt gleich zweimal die Pässe kontrolliert wurden, besichtigten wir nach der Hostelsuche zunächst den Viehmarkt, anschließend die nicht so spannenden Markthallen und den großen bunten Kleidungsmarkt.
Die Märkte waren ziemlich beeindruckend und für uns hat sich der Umweg nach Otavalo gelohnt.
Am nächsten Tag ging es für uns nach einem Spaziergang zu einem Wasserfall – wo passend zum Sonntag einige Taufen stattfanden – wieder zurück nach Quito. Dort dauerte es etwas, bis wir anfingen die Buslinienführung zu verstehen. Verfahren ist jedoch bei $ 0,25 pro Person und Bus nicht so tragisch. Schließlich kamen wir im wirklich schönen Parque Metropoliano mit toller Aussicht über Quito an.
Am nächsten Tag hieß es Altstadt angucken. Diese hat uns trotz Unesco-Kulturerbe-Status nicht besonders gefallen. Allgemein fanden wir Quio nicht wirklich schön… sehr laut und furchtbar schlechte Luft. Die kolonialen Häuser sind nur mittelmäßig beeindruckend und der Eintritt in die Kirchen teuer.
Nett war aber, dass am 6. März der Tag der Frau war. Auf dem Plaza Grande wurde getanzt und während der Wachablösung vor dem Präsidentenpalast (immer montags um 11 Uhr) haben wir den Präsidenten von Ecuador zu Gesicht bekommen, der bedeutende Frauen von Ecuador vorstellte, die ebefalls anwesend waren.
Das Warten auf den Nachtbus zurück nach Lago Agrio zwecks Grenzübergang verbrachten wir im Kampf mit dem überfüllten Quitoer Bussystem und einer weiteren Wanderung auf einem der Stadthügel.
Inzwischen sind wir seit vier Tagen im schönen Kolumbien, aber da Internet hier eher selten ist, brauchen die Berichte noch etwas Zeit.
Ich musste auf dem Viehmarkt auch wegschauen als ich gesehen habe wie die Hühner an den Füßen aneinander gebunden waren. Das bereitet den Hühner sicherlich schmerzen. Dennoch ist es kein Vergleich mit unserer Massentierhaltung und geschieht vor einem anderen Hintergrund.
Die Polizisten mit den Atemmasken habe ich leider nicht bemerkt. Aber die Busse sind ein echtes Problem, gerade beim anfahren stoßen die dicke, schwarze Wolken aus. Was ich aber gesehen habe waren z.B. Mütter die ihre Kinder dann schnell zur Hauswand drehen oder Leute die sich die Nase zuhalten. In Cuenca fand ich das auch krass mit den Bussen. Deshalb bauen sie dort die erste Straßenbahn in Ecuador. Aber eigentlich müsste man die Busse mit einem Rußfilter versehen, jedes Feinstaubmessgerät würde wohl bis zum Maximum ausschlagen.
Ich hoffe du hast in Otavalo ordentlich eingekauft Sonja?. Den Viehmarkt fand ich auch sehr interessant und definitiv nicht so schlimm wie unsere Massentierhaltung. Die Menschen dort gehen anders mit den Tieren um, weil diese überlebenswichtig für die Familien sind. Habt ihr die Meerschweine gesehen? Ich fand die nicht so viel größer als bei uns. Was nicht heißen soll, dass wir unsere Meerschweine auch essen sollten? Ecuador hat leider nicht das Geld um die komplette Altstadt mit den kolonialen Bauten zu sanieren und private Investoren sind rar, weil die natürlich dann mit den Einnahmen aus den Mieten Geld verdienen wollen. Insofern ist es richtig die Altstadt als UNESCO Weltkulturerbe zu deklarieren, weil die Bauten schön sind und der Erhalt somit etwas erleichtert wird. Aber ca. zwei Drittel der Altstadt sind nicht saniert. Habt ihr die erste U-Bahn Linie Ecuadors gesehen, die in Quito gebaut wird?
Ja, natürlich haben wir die Meerschweine gesehen und ihren „artgerechten“ Transport in Plastiksäcken. Mit Ausnahme der Plastiksäcke und einem Hühnerstand, wo die Hühner total gerupft aussahen, fand ich den Tiermarkt in Ordnung und sehe es ähnlich wie du.
Die Bauten zur U-Bahn waren in Quito nicht zu übersehen. Ich hoffe, sie kriegen damit das Luftproblem etwas in den Griff. Amüsant finde ich es immer noch, dass Busfahren in der Stadt nicht gerade umweltschonend ist, da diese die größten schwarzen Abgaswolken verursachen. Hast du die Polizisten gesehen, die sich beim Vorbeifahren von einigen Bussen Atemmasken aufsetzen?