Wandern zwischen Wolken

Am Samstag stiegen wir um halb acht bei dichten Wolken in ein Camionetta, um uns nach Achupallas, dem Start unserer zweiten mehrtägigen Wanderung auf dem Camino del Inca bringen zu lassen.

Während der halbstündigen Fahrt kamen mir öfter Zweifel, ob diese Wanderung eine so gute Idee sei. Der Nebel – oder besser beschrieben die Wolken – waren so dicht, dass wir zum Teil nicht weiter als 10 m sehen konnten. Fast überall lagen auf der Straße Steine, die von den Hängen gestürzt waren. Unser Fahrer musst eine neu angelgte  Ausweichroute fahren, da zwischendurch wohl die ganze Staße abgerutscht sei. Zum Glück haben wir erst sehr spät die Aussage des Taxifahrers verstanden.

In Achupallas dann die Überraschung: wir waren zwischen den Wolken und dies blieb etwa den ganzen Tag so. Die eine Schicht Wolken stieg mit uns langsam auf und die andere blieb weit über uns und ließ auch hin und wieder Sonne durch.

Durch zunächst sehr abwechslungsreiche Landschaft kamen wir nach etwa 1 bis 2 h in ein ewig langes Hochtal, was wir den restlichen Tag entlangwanderten. Nicht nur an diesem Tag trafen wir viele Hirten und einheimische Reiter.

Geschafft übernachteten wir an einer Lagune auf 4250m Höhe. (Wahrscheinlich die einzigen etwa 15 m² weit und breit, auf denen man überhaupt zelten konnte, da dort kein Sumpf und die Fläche halbwegs eben war.

Am nächsten Morgen sorgten Regen und Wolken um uns herum dafür, dass wir zunächst unseren weiteren Reiseverlauf in Ecuador und Kolumbien planen konnten. Gegen Mittag ging es in einer Regenpause weiter. Wenn sich die Wolken verzogen war die Aussicht vom Pass toll.

Auf einer Kuhweide übernachteten wir, was uns eigentlich erst richtig klar wurde, als uns am Morgen Rinder umstellt hatten und ein Kalb an unserm Zelt leckte.

Zunächst bei Sonnenschein ging es durch Nebel und Sumpf weiter. Am Rande des Nationalparks zelteten wir, bevor wir uns am nächsten Tag runter nach Ingapirca, der nicht sonderlich beeindruckenden bedeutesten archäologischen Ausgrabungstätte Ecuadors, schleppten. Dort angekommen ging es ins Hostel und endlich unter die lang ersehnte warme Dusche.

Gestern sind wir dann den ganzen Tag zur Entspannung Bus nach Baños gefahren, dem Touristenort in Ecuador schlechthin, wo wir uns in den nächsten Tagen erholen wollen.

2 Gedanken zu „Wandern zwischen Wolken“

  1. Die Landschaft ist wirklich sehr faszinierend! Und gerade die Fotos mit dem tief hängenden Nebel finde ich – persönlich – wunderschön!

    Passt nur bitte gut auf euch auf! Gerade wenn die Kühe Kälbchen haben, können die ganz schön aggressiv reagieren…

    Weiterhin: Habt Spaß

  2. Das sieht sehr einsam und „nah am Himmel“ aus. Aber toll, dass Ihr durgehalten habt und trotz Regen war es bestimmt sehr schön und sehr still da oben. Ich wusste nicht, dass es auf solcher Höhe auch noch Rinder gibt. Aber auf dem Foto sind eindeutig Ziegen zu sehen. Gute Erholung in Baños!

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