Wanderung durch den Cajas-Nationalpark

Wir sind am Sonntag in Cuenca in den Bus gestiegen, um unsere erste mehrtägige Wanderung in über 3000 m Höhe im Cajas-Nationalpark zu starten.

Nachdem wir uns registiert, die Gebühr fürs Zelten bezahlt und noch sehr gute Forelle gegessen haben, sind wir gut 3 km innerhalb von so etwa 2h gewandert. An einem fantastischen See auf etwa 3900 m Höhe schlugen wir geschafft unser Zelt auf. Die leichten Kopfschmerzen waren nach der Nacht verschwunden und so liefen wir den nächsten Tag in etwa demselben Tempo durch die fantastische Landschaft weiter. Neben vielen Seen und einigen Polypenwäldern begegneten uns auf dieser Höhe sogar noch Kolibris. Es ging auf 4100 m hoch und gezeltet haben wir auf etwa 3500 m Höhe, wobei wir zum ersten Mal nachts den fantastischen Sternenhimmel sehen konnten.

Am dritten Tag sollte es eigentlich nur bergab gehen, was gut gewesen wäre, da unsere Essensvorräte zur Neige gingen. Bedauerlicherweise stellten wir jedoch fest, dass wir aufgrund eines Hangrutsches einen Umweg mit einem Anstieg von etwa 200 Höhenmetern laufen mussten. Kurz bevor die Sonne untergegangen war, schlugen wir auf etwa 3200m Höhe das Zelt am Llaviucu auf. Zuvor hatte sich die etwas karge Landschaft so verändert, dass wir das Gefühl hatten, durch die Alpen zu wandern, nur dass es anstatt der Kühe Alpakas gab.

Nach den letzten 80 g Schokolade sind wir schließlich am nächsten Morgen 3 einfache km bis zur Straße gelaufen, wo uns nach etwa einer dreiviertel Stunde ein total überfüllter und runtergekommener Bus aufgelesen hat. In Cuenca blieb dieser auch gleich am Straßenrand liegen, wodurch wir in den Genuss des öffentlichen Nahverkehrs kamen. In der Stadt gilt noch viel mehr als auf dem Land, dass man nicht zu genau gucken sollte, wie der Busfahrer fährt. Am Busbahnhof hieß es dann schnell was zu essen kaufen, bevor es mit dem nächsten Bus etwa 4h durch wolkenverhangene Anden nach Alausí, einem niedlichen kleinem Dorf, ging. Hier haben wir uns heute ausgeruht und vor allem viel gegessen sowie Essen eingkauft, denn morgen wollen wir versuchen, in etwa 3-4Tagen von Achupallas nach Ingapirca den Camino de Inka zu wandern.

Während wir im Cajas-Nationalpark fantastisches Wetter hatten, fürchten wir, dass dies auf Grund der tief händen Wolken sich nun eher ändern wird.

6 Gedanken zu „Wanderung durch den Cajas-Nationalpark“

  1. Der 15. Februar ist zwar schon etwas her…aber bei den letzten 80g Schokolade ist eine gute Portion Abstand vielleicht nicht verkehrt. Zumindest klingt die Beschreibung der ungeplant zusätzlichen 200 Höhenmeter bei Versorgungsknappheit nach genau der existentiellen Herausforderung, die erst so richtig wirkt, wenn man sie ordentlich verdaut hat. Obwohl ihr die Landschaft als etwas karg beschreibt, hat mich dieser Bericht wohl am meisten beeindruckt. Befreiende Landschaftserlebnisse, aufregende Kultur und ein Bus, der gerade noch so weit kommt, wie es eben sein soll. Ein richtiges Abenteuer. Ich freue mich, dass euch dieser Bus gefunden hat und, vor allem, dass ich weiter schöne Geschichten mit tollen Bildern lesen kann. Nur satt sehen kann ich mich trotzdem nicht.

  2. Ein toller Bericht! Und die Landschaft ist wirklich schön (euer Zelt sieht interessant aus) :).

    Schön immer wieder was von euch zu lesen :).

  3. Die Bilder sind wunderschön, so ein weiter Blick und die Luft sieht klar und rein aus. Was ist das für ein Tier auf dem schmalen Foto, ein Vogel? Macht schön langsam und passt in der Höhe gut auf Euch auf.
    Liebe Grüße

  4. Ich lese euren Bericht gerade in der S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit. Ich freue mich, dass es euch so gefallen und auch das Wetter mitgespielt hat. Sehr gut geschrieben Sonja und wunderschöne Bilder!
    Und die Busfahrer in Ecuador sind spitze!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert